BfN trifft sich zur Herbstsitzung 2023 in Hamburg

Am 27. September kamen die Delegierten des Bunnsraat för Nedderdüütsch in der Niederdeutschen Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung in Hamburg zu ihrer diesjährigen Herbstsitzung zusammen.

Zu Beginn der Sitzung begrüßte Heinrich Siefer, Sprecher des BfN, den neuen Leiter des Länderzentrums für Niederdeutsch (LzN) Thorsten Börnsen. Dieser berichtete von den geplanten Schwerpunkten für seine Tätigkeit im LzN, von aktuellen Projekten sowie der Gestaltung der Zusammenarbeit mit anderen Plattakteuren. Sowohl BfN als auch LzN bekräftigten, dass die Zusammenarbeit bei dem Thema Platt in der Pflege fortgeführt werden solle. Neben dem PlattHart-Siegel wird die Kooperation auch stärker in Richtung Fortbildung gehen. Thorsten Börnsen betonte, dass er die Kampagne Funklock stoppen weiter begleiten werde. Den Bandwettbewerb Plattbeats werde er mit zum LzN nach Bremen nehmen. Möglichkeiten zur Kooperation sahen beide Seiten auch bei dem Thema Junge Lüüd.

Neben einem Rückblick auf Gremiensitzungen wie das Gesprächskreistreffen der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands und der Sprechergruppe Niederdeutsch mit dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages ging es im Rahmen der Sitzung um aktuelle Themen. Erfreut zeigten sich die Delegierten des BfN über die  Entwicklungen im Bereich der Wissensvermittlung. In mehreren Online-Gesprächen, zu denen das Sekretariat der Kultusministerkonferenz Vertreterinnen und Vertreter der Länder sowie der niederdeutschen Sprechergruppe und der nationalen Minderheiten eingeladen hatte, wurde das Thema Wissensvermittlung über die fünf Chartagruppen an Schulen behandelt. Alle Beteiligten waren sich einig, dass alle Schülerinnen und Schüler in den 16 Bundesländern etwas über die Dänen, die Friesen, die Niederdeutschen, die Sorben sowie die Sinti und Roma lernen sollen. Und sie sprachen sich dafür aus, dieses Ziel gemeinsam zu verfolgen.

Ein Leuchtturm für die niederdeutsche Sprechergruppe stellt Plattradio dar. Seit dem 1. September sendet Plattradio auf den Wellen des Offenen Kanals Schleswig-Holstein jeden Morgen von 7-8 Uhr eine plattdeutsche Morgensendung mit Nachrichten und Berichten aus Region und Welt. Im Anschluss sind die wichtigsten Beiträge als Audio und in Textform auf der Seite www.plattradio.com abrufbar. Die Nachrichten können ebenfalls als Podcast abonniert werden. Das Projekt wird vom Land Schleswig-Holstein finanziert, Kooperationspartner sind der NDR Schleswig-Holstein und der Offene Kanal.

Ein Thema, das der BfN schon seit langer Zeit verfolgt, ist die Berücksichtigung der Regional- und Minderheitensprachen im Onlinezugangsgesetz (OZG). Bisher ist noch nicht vorgesehen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft beispielsweise auch auf Niederdeutsch oder Friesisch eine Verwaltungsleistung online vornehmen können. Im Oktober ist im Deutschen Bundestag eine Anhörung zu einem Gesetzesentwurf zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes sowie weiterer Vorschriften zur Digitalisierung der Verwaltung geplant. Dies nehmen der BfN und der Minderheitenrat zum Anlass, eine gemeinsame Stellungnahme zu verfassen und die Berücksichtigung der Minderheitensprachen und der Regionalsprache Niederdeutsch im OZG einzufordern.

Zum Weiterlesen: Protokoll Sitzung September 2023