Call for Papers: „Niederdeutschvermittlung am Sprachenrand. Die Regionalsprache in Sachsen-Anhalt zwischen Vielfalt, Didaktisierung und kulturellem Erbe.“ Tagung am 12.11.2024 in Magdeburg
Die natürliche Tradierung der niederdeutschen Regionalsprache, die hauptsächlich im familiären Rahmen stattfindende Weitergabe aktiver und passiver Sprachkompetenz, ist in Sachsen-Anhalt nicht mehr gesichert. Dennoch existiert Niederdeutsch nach wie vor als Alltagssprache, Unterrichtssprache, Fremdsprache, Theatersprache, Kulturgut, Heimatsprache. Wie sieht die Sprechergruppe am Rand des niederdeutschen Gebietes ihre Sprache und mit welchen Zielen und durch welche Maßnahmen sollte sie weiterentwickelt werden?
Auf der Tagung sollen zunächst Zwischenergebnisse und Erfahrungsberichte zweier derzeit in Sachsen-Anhalt geförderter Projekte zur Erforschung und zum Erhalt des Niederdeutschen der Öffentlichkeit vor- und zur Diskussion gestellt werden. Anschließend sollen länderübergreifende Perspektiven aus niederdeutscher Forschung und Sprachpflege Aufschluss darüber geben, inwiefern diese auf die besonderen Bedingungen des Sprachenrandes anwendbar sein könnten – nicht nur in Sachsen-Anhalt. Beiträge aus dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs über Fragen der Sprachplanung, Standardisierung und Didaktisierung des Niederdeutschen werden dazu anregen, dass Plattsprecherinnen und -sprecher, Plattengagierte sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bildungsbereiches und der Politik miteinander über den konkreten Handlungsbedarf ins Gespräch kommen. Inwiefern muss sich die Sprache verändern, erneuern oder anpassen, um gelehrt und gelernt zu werden, ohne ihre Authentizität zu verlieren?
Vortragsvorschläge sind bis zum 01.09.2024 willkommen. Bitte senden Sie einen Vortragstitel und ein Abstract im Umfang von maximal 500 Wörtern an niederdeutsch@ovgu.de. Die Arbeitsstelle Niederdeutsch der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. freuen sich auf Ihre Einsendungen.