Der Minderheitenrat der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands konnte am 9. September sein 20. Jubiläum feiern. Im Jahr 2004 wurde der Minderheitenrat in Leck, Nordfriesland konstituiert. In der damaligen Vereinbarung zur Konstituierung des Rates erklärten die Mitglieder, dass sie durch konstruktive und sachdienliche Zusammenarbeit die gemeinsame Interessenlage ermitteln wollen, in demokratischen Abstimmungen gemeinsam Beschlüsse fassen und die Ergebnisse als Minderheitenrat gemeinsam öffentlich vertreten wollen.
Der Vorsitzende des Minderheitenrates Karl-Peter Schramm sagte dazu: „Ich freue mich über dieses Jubiläum, durch die Konstituierung wurde die gemeinsame Arbeit in eine Form gegossen. Die Vereinbarung vom 9. September hat ihre Gültigkeit und Aktualität nicht verloren – sie ist für uns im Minderheitenrat gelebte Praxis. Wir blicken auf 20 fruchtbare Jahre der solidarischen, politischen Zusammenarbeit zwischen den Minderheiten. Nachdem erfolgreich verabschiedeten Namensänderungsgesetz will der Minderheitenrat in dieser Legislatur die politische Arbeit in Berlin weiter ausbauen.“
Die Arbeit des Minderheitenrates wird durch das Minderheitensekretariat in Berlin unterstützt. Karl-Peter Schramm ergänzte: „Ich freue mich, dass sich nach der parlamentarischen Sommerpause, das Team in Berlin neu aufstellt.“
Im Minderheitensekretariat hat die langjährige Mitarbeiterin Nele Feuring seit dem 1. September die kommissarische Leitung übernommen. Nele Feuring sagte dazu: „Ich freue mich über das Vertrauen des Minderheitenrates, die Vertretung der Minderheiten in Berlin zu leiten.“ Unterstützt wird sie durch Sven Daum, der als Assistent im Minderheitensekretariat arbeitet. Weitere Stellen werden im Laufe des Jahres neu besetzt und ausgeschrieben werden. Darüber hinaus absolviert die Jurastudentin und Saterfriesin Malin Tellmann derzeit ein Praktikum im Minderheitensekretariat.
Über ihr Praktikum im Minderheitensekretariat erzählt Malin Tellmann: „Min Praktikum bie dät Minderhaidensekretariaat bjudt mie ju Mugelkaid, eendeels aan Ienkiek in do politische Oulope fon do Minderhaidenpolitik tou kriegen un uurdeals min Kannenge fon Gjucht ap Wättefoarsleke antoubrangen. As Seelter is dusse Oarbaid for mie nit bloot fon Gjucht un Politiek ut sponnend, man wäil uk foar dän Erhalt fon uus Seeltersk, bisunders bie junge Ljude. Dät gungt uk deerum, dät Ljude uus Oarbaid sjo. Deerfoar skällen wie uk Social Media nutje. Iek fraue mie ap ju naie Wietenge, do iek mäd in’t Seelterlound nieme.“
Deutsche Übersetzung: „Mein Praktikum im Minderheitensekretariat ermöglicht es mir, einerseits praktische Einblicke in die politischen Abläufe der Minderheitenpolitik zu gewinnen und andererseits meine juristischen Kenntnisse auf Gesetzesinitiativen in diesem Bereich anzuwenden. Als Saterfriesin ist diese Tätigkeit für mich nicht nur fachlich interessant, sondern auch von großer Bedeutung für mein Herzensthema: den Erhalt der Saterfriesischen Sprache und Kultur, insbesondere unter jungen Menschen. Dabei ist es besonders wichtig, mehr Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit zu schaffen, wofür Social Media ein unverzichtbares Werkzeug darstellt. Ich freue mich darauf, weitere wertvolle Einblicke zu gewinnen, die ich mit nach Hause ins Saterland bringen kann.“
Nele Feuring ist erreichbar unter: n.feuring@minderheitensekretariat.de und telefonisch unter: +49 (0) 30 1868 117 943.
Quelle: Pressemitteilung des Minderheitensekretariats, 12.09.2024
Foto Minderheitensekretariat v.l.n.r.: Nele Feuring, Karl-Peter Schramm, Sven Daum