v.l.n.r.: Heiko Gauert, Florian Kruse, Gunda Gey, Heike Thode-Scheel, Marianne Ehlers, Truels Hansen. Nicht abgebildet: Frauke Sander
Überall im Lande fällt es auf: die Regionalsprache Niederdeutsch ist nicht mehr nur eine Sprache der Alten. Plattdeutsch sprechen ist wieder stark im Aufwind – in 30 Grundschulen und in 7 weiterführenden Schulen ist die Sprache des Nordens inzwischen fest im Stundenplan verankert. Junge Menschen spielen Theater auf Platt, singen plattdeutsche Texte zu ihrer Musik oder sind als Poetry Slammer unterwegs.
Auch im Bereich der Gremienarbeit ist eine Verjüngung festzustellen: im Ausschuss für Niederdeutsch und Friesisch des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes arbeiten inzwischen junge Leute daran mit, die Sprache zukunftsfähig zu machen. Und so sieht es auch im kürzlich neu gewählten „Plattdüütschen Raat för Sleswig-Holsteen“ aus. Dieser vertritt die Interessen der niederdeutschen Sprechergruppe gegenüber der Politik und bei offiziellen Anlässen. In der nunmehr sechsten Periode will der 28jährige Florian Kruse mit viel Elan für seine Muttersprache arbeiten. Der Lehramtsanwärter steht auch als plattdeutscher Darsteller auf der Bühne und arbeitet im Vorstand des Landeslandjugendverbandes mit. Neu im Rat ist auch die plattdeutsche Autorin Gunda Gey, die ebenfalls mit vielen frischen Ideen an die vor ihr liegenden Aufgaben herangeht. Unterstützt werden die beiden von ihren fünf Kolleg*innen, die schon eine bzw. mehrere Amtsperioden hinter sich haben – Marianne Ehlers, Heiko Gauert, Truels Hansen, Frauke Sander und Heike Thode-Scheel.
In ihrer konstituierenden Sitzung im Landeshaus in Kiel wurde gewählt:
Das Sprecheramt haben in dieser Periode Truels Hansen und Marianne Ehlers inne, Heike Thode-Scheel wird weiterhin für die Regional- und Minderheitensprachen im Lande im Medienrat der Medienanstalten Hamburg/Schleswig-Holstein sitzen, ferner auch im Beirat für den Offenen Kanal Kiel.
Alle 7 Mitglieder sind kraft Amtes im Beirat für Niederdeutsch beim Schleswig-Holsteinischen Landtag und arbeiten auch in deren Arbeitsgruppen AG Bildung und AG Medien mit.
Die neuen Delegierten für Schleswig-Holstein im Bundesraat för Nedderdüütsch werden ab Sommer 2018 die alten sein: Heiko Gauert und Marianne Ehlers.
Die Geschäftsführung läuft seit der ersten Amtsperiode über den Schleswig-Holsteinischen Heimatbund.
„Wir freuen uns auf eine gute und positive Zusammenarbeit mit allen Netzwerkern für die Sprache im Lande“, so Sprecher Truels Hansen. Und der BfN-Delegierte Heiko Gauert ergänzt: „Im Vergleich mit den anderen Bundesländern des Nordens stehen wir sehr gut da. Und dennoch: für die Sprache bleibt viel zu tun. Gerade in den Bereichen Bildung, Kultur und Medien werden wir am Ball bleiben und unsere Stimme für alle Plattsprecher hören lassen!“
Marianne Ehlers, Sprecherin
Truels Hansen, Sprecher
Bildquelle: Christiane Ehlers