Auf der diesjährigen Implementierungskonferenz mit den nationalen Minderheiten (Dänen, Friesen, Sinti und Roma sowie Sorben) und der Sprechergruppe der Regionalsprache Niederdeutsch am 7. November in Berlin lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Jugendarbeit“. Jugendliche und junge Erwachsenen haben u. a. ihre Erfahrungen mit und ihre Zugänge zu den durch die Europäische Sprachencharta geschützten Regional- und Minderheitensprachen geschildert und Wünsche an die Sprachenpolitik auf Länder- und Bundesebene formuliert.
Für die Niederdeutschen sind zwei ehemalige Teilnehmerinnen vom Jugendclub des Ohnsorg-Theaters mit nach Berlin gekommen und haben an der Sitzung im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat teilgenommen. Die beiden jungen Frauen haben über das Theaterspielen einen Zugang zum Niederdeutschen gefunden. Sie haben mit großer Begeisterung vorgetragen, wie viel Spaß ihnen das Verfassen eigener plattdeutscher Texte für die Bühne sowie das Spielen machen. Durch das Theater ist bei ihnen das Interesse an der Regionalsprache geweckt worden und der Wunsch entstanden, diese zu lernen und zu gebrauchen – sei es auf der Bühne, oder mit anderen Sprecher*innen.
Die Weitergabe der Sprache an Kinder und Jugendliche zu ermöglichen stellt eine der Hauptaufgaben des Bundesraat för Nedderdüütsch dar. Essenziell ist dafür die Verankerung der Sprache in den Bildungssystemen. Begleitend ist es jedoch wichtig, Jugendarbeit zu betreiben, um bei bei Jugendlichen und jungenen Erwachsenen ein Interesse an der Sprache zu wecken. Beim Niederdeutschen erfolgt der Zugang zur Sprache häufig über kulturelle Ausdrucksformen wie das Theaterspielen, Musik oder Poetry Slam.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius legt bei seiner Arbeit einen Schwerpunkt auf das Thema „Jugendarbeit“ und kündigte an, Projekte für diesen Bereich fördern.
Bildquelle: C. Ehlers