Vom 29.11. bis zum 01.12.2018 trafen sich die Sprachenexperten der vier autochthonen nationalen Minderheiten in Deutschland und der Sprechergruppe des Niederdeutschen in der Dependance der Sinti und Roma in Berlin zur Jahrestagung von EBLUL Deutschland, dem European Bureau of Lesser Used Languages. Im Mittelpunkt des Treffens stand der Austausch über gegenwärtige Sprachprojekte in den einzelnen Minderheiten und in der niederdeutschen Sprechergruppe. Des Weiteren stellte Judith Scholze, Leiterin des Minderheitensekretariates, als Gast die Tätigkeitsbereiche des Sekretariats 2018 und 2019 vor.
Großen Raum nahm die Diskussion über mögliche Konzepte für die für 2019 geplante Wanderausstellung zu den vier nationalen Minderheiten sowie zur Regionalsprache Niederdeutsch ein. Federführend wird die Ausstellung durch das Minderheitensekretariat erarbeitet. Karl-Peter Schramm, Präsident von EBLUL Deutschland e. V., betonte, dass gerade dieses Projekt zu einer Diskussion über das Selbstverständnis, die Selbst- und Fremdwahrnehmung in den einzelnen Minderheiten und in der niederdeutschen Sprechergruppe führen sollte.
Die beiden BfN-Vertreter*innen Dr. Saskia Luther und Dr. Heinrich Siemens sehen nach der Tagung viele gemeinsame Ansatzpunkte in der sprachpolitischen Arbeit für die Chartasprachen Niederdeutsch, Dänisch, Romanes, Nieder- und Obersorbisch sowie Nord- und Saterfriesisch. So wird sich beispielsweise die zentrale niederdeutsche Veranstaltung des Bundesraat för Nedderdüütsch zum Europäischen Sprachentag 2019 mit dem Thema „Mehrsprachige Region: Chancen und Herausforderungen“ beschäftigen. Die Zusammenarbeit des BfN mit EBLUL Deutschland e. V. wurde auch für das kommende Jahr bekräftigt.