Die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit fanden in diesem Jahr in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel statt. Am 2. und 3. Oktober präsentierten sich zahlreiche Aussteller*innen mit Informationsständen und Mitmachaktionen an der Kieler Förde. Es gab ein gemeinsames Informationszelt der Vertreter*innen des Niederdeutschnetzwerkes im Land und der Minderheiten – den Dänen, den Friesen sowie den Sinti und Roma. Für die Niederdeutschen waren der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, der Plattdeutsche Rat Schleswig-Holstein, die Plattdeutschzentren für den Landesteil Schleswig sowie für den Landesteil Holstein, das Institut für Qualitätssicherung an Schulen Schleswig-Holstein, das Länderzentrum für Niederdeutsch sowie das Niederdeutschsekretariat vertreten.
An den Informationstischen konnten Plattdeutschquiz mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gelöst werden. Plattdeutsch ist ja gar nicht so schwer, stellten viele Teilnehmer*innen fest. Als Belohnung und/oder Ansporn gab es Buttons zu gewinnen, die andere aufforderten mit einem Platt zu sprechen – Snack Platt mit mi. Aber ich kann doch gar kein Platt, erwiderten viele. Der Weg zum Erlernen der Sprache führt über das Zuhören, weiß Gesa Retzlaff, Leiterin des Plattdeutschzentrums für den Landesteil Schleswig. Deshalb hatte sie die Idee, Buttons zu entwickeln, die Plattsprecher*innen ermuntern, so häufig wie möglich ihre Sprache zu verwenden.
Da Jung und Alt an dem Stand zusammen kamen, entstand immer wieder ein generationenübergreifender Klönsnack – über Erfahrungen mit der Sprache, dem Erhalt von dieser oder der Ähnlichkeit zum Englischen. Ab und an ließen sich auch bekannte Gesichter blicken, wie zum Beispiel der Minderheitenbeauftragte des Landes Schleswig Holstein Johannes Callsen, hier im Gespräch mit Christiane Ehlers und einem jungen Besucher.
Auch an den plattdeutschen Postkarten und Notizheften erfreuten sich die Besucher*innen, sodass die neue Werkstudentin des Niederdeutschsekretariats Meret Buchholz und ihre Kolleg*innen gar nicht mit dem Nachfüllen des Ständers hinter her kamen.
Zwei Tage mit vielen Begegnungen, interessanten Gesprächen, Netzwerkarbeit und Austausch von Ideen – die Akteur*innen des Niederdeutschnetzwerkes sind zufrieden und hoffen, dass sie vielen Besucher*innen Mut machen konnten, Plattdeutsch zu lernen und/oder zu sprechen.