Im März hatte das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung – Abteilung 4 – Straßenverkehr einen entsprechenden Erlass veröffentlicht, der neben dem offiziellen hochdeutschen Namen eines Ortes die niederdeutsche Bezeichnung auf der Ortstafel ermöglicht.
Zu der feierlichen Enthüllung des ersten Ortsschildes mit hochdeutscher und niederdeutscher Bezeichnung waren gut 60 Einwohner*innen, Plattsprecher*innen aus der Prignitz und Potsdam sowie Gäste aus Politik und Verwaltung nach Sävko gekommen. Mit dabei waren auch Schüler*innen der plattdüütschen Kinnerschool in Sävko, die mit ihrem Auftritt zeigten, wie viel Freude sie am Erlernen der Regionalsprache haben.
Kulturstaatsekretär Tobias Dünow würdigte das zweisprachige Ortsschild als Schritt zur weiteren Sichtbarmachung des kulturellen Erbes im Land: „In Brannenborch räd’t man Platt und vertellt up Platt – aufmerksame Fontane-Leser*innen wissen das, aber im heutigen Alltag ist das Niederdeutsche oft ein gut gehütetes Geheimnis. Umso wichtiger ist das unermüdliche Engagement der Platt-Sprecher*innen, die einzige Regionalsprache Deutschlands wieder sichtbarer zu machen. Aus Sewekow wird jetzt Sävko. Mit dieser Ergänzung wird nicht nur das Niederdeutsche in der Ostprignitz weithin sichtbar – die Schilder tragen auch zur Verbreitung und Revitalisierung der im Land anerkannten Regionalsprache Niederdeutsch bei. Ich danke der Stadt Wittstock und den Sewekower*innen für ihr Engagement“, so Staatssekretär Dünow. „Brandenburg hat sich im Rahmen der europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen dazu bekannt, diese Sprachen zu schützen und zu fördern. Dazu gehören bei uns insbesondere die Regionalsprache Niederdeutsch und die Minderheitensprache Niedersorbisch. Der Erhalt dieser Sprachen stiftet Identität, stärkt regionale Bindungen und ist eine Bereicherung für unser Land.“ (Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, 24.07.2020).
Adelheid Schäfer, Vertreterin des Vereins für Niederdeutsch im Land Brandenburg e.V. und Delegierte im Bundesraat för Nedderdüütsch, setzt sich im Land sehr für den Erhalt des Niederdeutschen ein und freute sich besonders über das zweisprachige Schild in ihrer Heimat. Auch sie betonte, wie wichtig es für die Region sei, die Regionalsprache dort sichtbar zu machen. Sie hofft, dass viele weitere Orte in Brandenburg dem Beispiel von Sävko folgen werden.
Fotos Ortsschild: Měto Nowak, Referent des Landesbeauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden