Schleswig-Holsteinische Landesregierung verabschiedet Handlungsplan Sprachenpolitik

Sprachenvielfalt des Landes schützen und stärken: Landesregierung verabschiedet Handlungsplan Sprachenpolitik

Die einzigartige sprachliche Vielfalt Schleswig-Holsteins soll in Zukunft noch stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Das ist ein Ziel des Handlungsplans Sprachenpolitik, den das Kabinett am 17. November verabschiedet hat. „Die Schwerpunkte Bildung, Medien und Mehrwert verlagern den ausschließlichen Fokus vom Spracherwerb jetzt auch auf Bereiche der Außenwirkung und Sichtbarkeit der Sprachen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther in Kiel: „Dänisch, Friesisch und Romanes sowie die Regionalsprache Niederdeutsch gehören zu Schleswig-Holstein und machen unser Land so besonders. Diese Vielfalt der Sprachen werden wir weiterhin schützen und stärken.“

Bildung sei weiterhin eines der wesentlichsten Politikfelder für den Erhalt und den Schutz der Regional- und Minderheitensprachen. Vorgesehen sind im Handlungsplan beispielsweise die Stärkung des Modellschulprojekts Niederdeutsch sowie die Neuaufnahme eines Modellschulprojekts für Dänisch und Friesisch an deutschen Schulen. Auch das Lehramtsstudium in Niederdeutsch und Friesisch soll attraktiver gemacht und damit einem Mangel an Lehrkräften entgegengewirkt werden. Dazu kommen Maßnahmen zur Förderung der Medienpräsenz von Regional- und Minderheitensprachen: „Öffentlich-rechtliche und private Medien sind für die Angehörigen der Minderheiten und Sprachgruppen seit langem ein wichtiger Bereich. Hier stehen Präsenz und Wertschätzung der Sprachen in der Öffentlichkeit und der Wunsch nach Angeboten für alle Generationen im Mittelpunkt“, so der Ministerpräsident.

Außerdem gehe es um den Mehrwert der Minderheiten- und Regionalsprachen zum Beispiel im Beruf, in Schule, Aus- und Weiterbildung oder auch im Ehrenamt. „Es geht auch um den Mehrwert, der aus der kulturellen Arbeit der Sprachgruppen für Schleswig-Holstein als Ganzes entsteht. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal können wir noch stärker punkten“, sagte Günther.

Johannes Callsen, der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten, sieht im Handlungsplan Sprachenpolitik viele Aufgaben, aber auch Chancen: „Das ist unser Maßnahmenpaket, mit dem wir zeigen, was diese Landesregierung zum Schutz der Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein unternimmt. Mit dem Handlungsplan Sprachenpolitik hat Schleswig-Holstein ein ganz eigenes Format gefunden, das von den Vertretern der Regional- und Minderheitensprachen innerhalb, aber auch außerhalb Schleswig-Holsteins interessiert verfolgt wird. Wir gehen mit dem Handlungsplan für die 19. Wahlperiode jetzt weitere wichtige Schritte zur Stärkung unserer Regional- und Minderheitensprachen. Auf das heute verabschiedete Dokument wird also schon gewartet. Ich bin mir sicher, wir stehen damit sehr gut da.“

Der Handlungsplan im Internet: https://schleswig-holstein.de/sprachenpolitik

Text: Staatskanzlei Schleswig-Holstein