Man solle sich nicht allein auf das Thema Hörfunk beschränken, „plattdüütsch Feernsehn höört ok dorto“, sagte der schleswig-holsteinische Landtagspräsident Klaus Schlie zu Beginn der 2. „Funklockstoppen!“-Konferenz und wünschte den Teilnehmer*innen viel Erfolg.
Mit der Kampagne „Funklock stoppen!“ fordern Organisationen aus acht Bundesländern von NRW bis Brandenburg eine öffentlich-rechtliche plattdeutsche Medienplattform.
Bei dem Onlinetreffen am vergangenen Dienstag, 15. Juni 2021, hörten die rund vierzig plattdeutschen Repräsentant*innen Vorträge von den Minderheitenexpertinnen Bogna Koreng und Sonja Wolf.
Das sprechende Individuum, die Sprechergruppe und die ganze Gesellschaft – diese drei müssen zusammenfinden, damit eine Idee Wirklichkeit werden kann. So beschrieb die Sozialwissenschaftlerin Sonja Wolf vom European Council for Minority Issues in Flensburg den Prozess, den auch die Plattdeutschen nun vor sich haben, seit sie aufgestanden sind und das verlangt, was in anderen europäischen Landern seit langem üblich ist: Öffentlich-rechtliche Radioprogramme auch für die kleinen Sprachen. „Empowerment“ nennt Frau Wolf den Prozess, in dem Minderheiten sich über jenes bewusst werden, was sie brauchen und welches zu fordern ihr Recht ist.
Ein modernes Kleine-Sprachen-Programm macht es den Sprecher*innen möglich, an jedem Punkt der Welt ihre Sprache zu hören und verbessert das Image ihrer Sprache. Das sagte die Studioleiterin des MDR in Bautzen, Bogna Koreng in ihrem Vortrag. Sie hat auch das obersorbische Programm serbski rozhlos bei MDR Sachsen aufgebaut. Jedoch gehört zu so einem Programm, dass die Sprechergruppe selbst sich aktiv beteiligt und dass die Jugend für die Medien begeistert wird, so Koreng.
Christiane Ehlers vom Niederdeutschsekretariat gehört zu den Leuten hinter „Funklock stoppen!“ Gegen Ende der Konferenz präsentierte sie des neue Logo der Bewegung, welche Unterstützer*innen jetzt anfordern können beim Niederdeutschsekretariat oder beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund.
Außerdem präsentierte Ehlers die neue Internetseite. Auf www.funklockstoppen.de ist ab sofort nachzulesen, was es mit dem Verlangen nach einem öffentlich-rechtlichen plattdeutschen Radio auf sich hat und wer das Anliegen unterstützt.
Kontakt:
Jan Graf, SHHB, 0431-98385-15, j.graf@heimatbund.de;
Christiane Ehlers, Niederdeutschsekretariat, 0178-4554619, info@niederdeutschsekretariat.de