Mit dem Schuljahr 2014/15 startete in Schleswig-Holstein ein Modellprojekt, bei dem an 29 Grundschulen im ganzen Land ein freiwilliges Niederdeutschangebot installiert wurde. Pro Woche haben die Schülerinnen und Schüler seitdem zwei Unterrichtsstunden systematischen Niederdeutschunterricht im Wahlpflichtbereich. Grundlage für den Unterricht ist der Leitfaden für den Niederdeutschunterricht an Grundschulen in Schleswig-Holstein.
Im Jahr 2017 führten die Studierenden Caroline Bruhn und Alexander Radloff der Europa-Universität Flensburg im Auftrag des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein die Evaluation des Modellprojekts durch. Ziel der Untersuchung war es, erfolgreiche Ansätze im Rahmen des Niederdeutschunterrichts zu identifizieren und herauszuarbeiten, welche Herangehensweisen und Konzepte nicht zu dem gewünschten Ziel geführt haben. Alle Modellschulen wurden im Rahmen der Evaluation gebeten, ihre Erfahrungen mit dem Niederdeutschunterricht mittels eines Fragebogens darzustellen. An elf Modellschulen wurden Interviews mit Lehrkräften und Schulleitungen durchgeführt und an vier Schulen fanden Unterrichtsbeobachtungen statt.
Die Untersuchung gibt Auskunft über die Qualifikationen der Lehrkräfte, über ihre Einstellungen zum Niederdeutschen und über die Leitvorstellungen der Modellschulen in Bezug auf die Regionalsprache. Auch die konkrete Umsetzung der Konzepte, Kontinuität und Formen des Unterrichts werden untersucht. Gegenstand der Erhebung sind weiter Unterrichtsinhalte, Methoden und Materialien des Niederdeutschunterrichts sowie der Lernerfolg und die Bewertung des Modellprojekts durch die Lehrkräfte.
Download des Abschlussberichts Evaluation der Niederdeutschen Modellschulen als pdf-Dokument.
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