Bericht über das Vernetzungstreffen „Vielfalt zwischen den Meeren“ in Flensburg 19.-23. Juli 2024

Vom 19. bis 23. Juli fand in Flensburg das zweite Vernetzungstreffen der Angehörigen der fünf anerkannten autochthonen Gruppen Deutschlands statt, zu dem das Niederdeutschsekretariat und das Minderheitensekretariat eingeladen hatten. Unter dem Motto „Vielfalt zwischen den Meeren“ trafen sich junge Erwachsene der nationalen Minderheiten – Dänen, Friesen und Sorben – sowie der niederdeutschen Sprechergruppe, um sich auszutauschen und gemeinsam an Themen wie Identität, Sprache und Kultur zu arbeiten.

Tag 1: Ankunft und Eröffnung

Bei der Auftaktveranstaltung in der Dänischen Zentralbibliothek statt begrüßte der Minderheitenbeauftragte Johannes Callsen die jungen Erwachsenen in Schleswig-Holstein und überbrachte ebenfalls Grüße des Mininsterpräsidenten Daniel Günther. Er stellte die Bedeutung der nationalen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch für das Land Schleswig-Holstein heraus und betonte das gute Miteinander der Gruppen untereinander sowie mit der Mehrheitsgesellschaft. Der erste Programmpunkt bestand aus einer öffentlichen Lesung mit der Autorin Bahar Oghalai, die ihr Buch vorstellte und daraus las und im Anschluss mit dem Publikum zum Thema „Freund*innenschaft als politische Praxis“ diskutierte. Anschließend wurde der Abend in Form eines kleinen Empfangs fortgeführt. Dieser bot eine ideale Gelegenheit, erste Kontakte unter den jungen Leuten zu knüpfen und die verschiedenen Gruppen kennenzulernen.

Tag 2: Erkundung der dänischen Minderheit

Foto: Tim Riediger

Am Samstag stand der Besuch der dänischen Minderheit in Flensburg auf dem Programm. Mats Rosenbaum und Jannik Beyer, zwei junge Vertreter des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW) machten mit den Teilnehmenden eine informative Stadtbesichtigung. Sie zeigten vor allem die Orte, die für die dänische Minderheit wichtig sind. Zuerst ging es zum Flensborg-Hus, hier haben sämtliche dänische Organisationen wie der SSW, der SdU, die FUEN und andere ihren Sitz. Dann ging es den Marienberg hinauf zur Duborg-Skole, einer der beiden dänischen Schulen in Deutschland, an der man auch sein Abitur machen kann. Von hier kann man über die Stadt und die Förde sogar bis nach Dänemark blicken. Die Teilnehmenden hatten gerade hier sehr viele Fragen, weil außer für die Sorben das Konzept einer eigenen Schule in der eigenen Sprache fast neu ist. Oft wurde von den jungen Leuten bemerkt, wie gut es der dänischen Minderheit im Gegensatz zu den anderen Gruppen ginge.

Aber für viele war Flensburg ein geeigneter Ort zum Träumen, wie viel eine Minderheit erreichen kann und mit welchem starken Selbstbewusstsein eine Gruppe für ihre Bedarfe einstehen kann. Der Weg führte weiter zum Idstedt-Löwen (Istedløven), in Erinnerung an den Sieg der Dänen über die Schleswig-Holsteiner in der Schlacht bei Idstedt um 1850, der seit 2011 wieder an seiner ursprünglichen Stelle steht. Die Teilnehmenden nahmen dann in etwa den gleichen Weg, den die Abiturient*innen der Duborg-Skole bei ihrer Abifeier gehen: Vom dänischen Generalkonsulat in der Burg Schöneck bis zum Neptunbrunnen, wo die dänischen Abiturient*innen die Neptuntaufe vollziehen und ausgelassen feiern: „Vi er studenter!“ (Wir sind Studenten!)

Foto: Tim Riediger
Foto: Tim Riediger

Im Anschluss leitete Mads Lausten von der Sydslesvigsk Ungdomsforening (SdU) einen Workshop in der Dänischen Zentralbibliothek, bei dem es vor allem um den Begriff und das Konzept „Identität“ ging. Er diskutierte mit den Teilnehmenden, was sie darunter verstehen und den Begriff definieren. In Einzel- oder Gruppenarbeit sollten sie anhand introspektiver Fragen selbst herausfinden sollten, was die Bestandteile ihrer Identität sind, wie sie zustande kam, in welchen Bereichen sie damit Probleme im Bezug auf die Mehrheitsbevölkerung hatten und welche Vorteile sie bringt, auch in Dingen wie Resilienz und Gemeinschaft. Die Ergebnisse wurden in einer anschließenden Diskussionsrunde besprochen.

Beim letzten Programmpunkt des Abends, dem „Bunten Abend“ hatte jede*r die Möglichkeit etwas aus der eigenen Gruppe vorzustellen. Die ganze Vielfalt Deutschlands und darüber hinaus wurde gezeigt. Eine Teilnehmerin hat sich die Mühe gemacht, eine originale Föhrer Tracht anzuziehen und hat sie vorgestellt und erklärt. Einer der Teilnehmer, ein Pomerano, hat berichtet, was es heißt, pommerscher Niederdeutscher in Brasilien zu sein und die Sprache dort zu sprechen. Gemeinsam haben die Teilnehmenden mit den Sorben sorbische, mit den Dänen dänische und mit den Nordfriesen friesische Lieder gesungen. Zudem haben Nele Feuring (Minderheitensekretariat) und Christiane Ehlers (Niederdeutschsekretariat) über die Arbeit der Sekretariate erzählt. Nele Feuring hat auch über die Geschichte und den Status der Sinti und Roma gesprochen, da aus dieser Gruppe dieses Jahr keiner dabei sein und von sich berichten konnte.

Der Austausch "Vielfalt zwischen den Meeren" hat mir persönlich sehr gut gefallen. Das lag nicht nur am abwechselnden Programm, sondern vor allem auch an den unterschiedlichen Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die den Austausch lebendig gemacht haben. Mir ist der Workshop zum Thema "Identität" besonders in Erinnerung geblieben, da ich im Laufe dessen zu vielen Erkenntnissen gekommen bin. Diese waren für mich sehr hilfreich und sind es immer noch.

- Nadja Scholze

Tag 3: Niederdeutsche Sprache und Kultur im Fokus

Der Sonntag stand im Zeichen der niederdeutschen Sprechergruppe. Am Vormittag nahmen die Teilnehmenden an einem Poetry-Slam-Workshop mit der Künstlerin Selina Seemann, die auch mit niederdeutschen Poetry-Slams auftritt, im Studio der Niederdeutschen Bühne Flensburg teil. Es wurden verschiedene Schreib- und Kreativitätsübungen durchgeführt und schon erste kurze Slams geschrieben und vorgetragen. Eine kleine Auswahl der selbstverfassten Texte gibt es hier: Poetry-Slam-Texte der Teilnehmenden – Vielfalt zwischen den Meeren. Anschließend haben sich jeweils die Angehörigen einer Gruppe zusammengeschlossen und einen gemeinsamen Slamtext über ihre Gruppe geschrieben. Die Slams wurden auf der Bühne vorgetragen – alle waren herausragend und haben wichtige Themen und Problematiken der jungen Leute vorgestellt. Das war wirklich ein professionelles Level, wie auch Selina Seemann danach nochmal deutlich resümierte.

Am Nachmittag gab es ein niederdeutsches hybrides Theaterstück der jungen Lüüd ut Löwenstedt zu sehen: „In de Juni geev dat immer Erdbeeren“. Dies entstand während der Corona-Zeit, weshalb ein Teil des Stückes als Video auf einer Leinwand gezeigt wurde und ein weiterer Handelsstrang auf der Bühne von Steffen Ketelsen gespielt wurde. Anschließend kamen Gesa Retzlaff, Leiterin der Theatergruppe „Junge Lüüd ut Löwenstedt“ und Vorsitzende des Niederdeutschen Bühnenbundes Schleswig-Holstein, sowie der Darsteller Steffen selbst auf die Bühne und tauschten sich mit den Teilnehmenden über das Stück aus.

Am liebsten mochte ich die künstlerischen Workshops um sich abstrakten Konzepten wie „Identität“ oder „Heimat“ zu nähern. Besonders im Gespräch mit den anderen haben mich diese echt inspiriert und ich bin auf Gedanken gekommen auf die ich alleine im Alltag wohl so nicht gekommen wäre.

- Till Rasmus Hölzl

Steffen Ketelsen; Foto: Silke Schlüter

Tag 4: Friesische Kultur und Geschichte der Sinti und Roma in Flensburg

Am Montag führte die Gruppe der Weg nach Bredstedt zum Nordfriisk Instituut, wo die Teilnehmenden die Ausstellung „Noordfriisk Futuur“ besichtigten. Im anschließenden Gespräch mit der jungen Friesin Helen Christiansen konnten sie Fragen zur Situation der Nordfriesen stellen, aber auch zu ihrer eigenen Person, da sie als Nordfriesin auch mit Plattdeutsch aufgewachsen ist und auf eine dänischen Schule gegangen ist. Diese Vielfalt an biographischen Elementen hat die Teilnehmenden fasziniert. Ein weiterer Höhepunkt war der Ausflug auf die Hamburger Hallig. Die jungen Erwachsenen lernten das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und die Hallig kennen – eine Ehrenamtliche des NABU stellte diese besondere Landschaft mit den Salzwiesen, typischen Pflanzen wie dem Queller und den vielen Vögeln vor. Man konnte von der Hallig auch die Halligen Gröde, Nordstrandischmoor, Pellworm und Langeneß sehen. Die Teilnehmenden waren beeindruckt von der Region, der Landschaft und dem schönen Sommerwetter.

Den Abschluss des Tages bildete der Besuch von Dr. Sebastian Lotto-Kusche, Antiziganismus-Forscher der Universität Flensburg, der sein Forschungsprojekt an der Uni vorstellte und über die Geschichte der Verfolgung der Sinti und Roma in Flensburg und Schleswig-Holstein berichtete. Das war insofern auch interessant, als dass man über die Tage einen regionalen Bezug zur Stadt aufbauen konnte und durch diese kleinräumliche Betrachtung der Verfolgung auch ein viel persönlicher Blick entstand, da vor allem einzelne Biographien und nicht bloß Zahlen vorgestellt wurden.

Tag 5: Abschluss und Ausblick

„Udvekslingen har været en stor succes. Det er altid dejligt at vende hjem til mindretallet igen, og jeg har en fornemmelse af, at de unge fra de andre mindretal har det på samme måde. Her har vi en dyb forståelse for hinanden, og der er plads til at diskutere vores forskellige erfaringer som en del af mindretallet. Dagene var meget intensive, og man tager hjem med en god følelse og en masse nye venner.“

- Till Rasmus Hölzl

Zum Abschluss des Austauschs zogen wir bei einer letzten gemeinsamen Runde ein Fazit der vergangenen Tage. Das Feedback fiel durch die Bank positiv aus: Es hat den Teilnehmenden sehr gut gefallen und sie haben sehr viel für sich mitnehmen können. Es war eine wertvolle Gelegenheit, die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und einen Ausblick auf zukünftige Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten zu geben. Viele äußerten den Wunsch nach einer Fortführung dieser Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten – es herrschte Einigkeit, dass ein Besuch bei den Sorben als nächstes ins Auge gefasst werden könnte.

Das Miteinander

Was bei der Beschreibung der Programmpunkte nicht deutlich genug geworden ist, aber unbedingt hier angesprochen werden muss, ist das Miteinander und Untereinander der Teilnehmenden während des Austausches: Von Anfang an gab es einen außerordentlich freundschaftlichen Umgang miteinander. Die Gesprächsrunden miteinander waren immer mit Bedacht und auf einer Augenhöhe. Viele Teilnehmende haben berichtet, dass sie sich so sicher gefühlt haben, dass sie auch über sich erzählen und preisgeben konnten, was sie vielleicht anderswo nicht in der Art getan hätten. Außerdem konnten sie alle Fragen stellen, die sie sich vielleicht woanders nicht zu stellen getraut hätten. Der Umgang war über die Maßen genuin freundlich und respektvoll. Vor allem hat man das zwischen den Programmpunkten gesehen. Wenn man unterwegs zum nächsten Ort war, haben sich immer wieder die „Gehgruppen“ gemischt. Man kam mit jeder und jedem ins Gespräch und hat gemerkt, wie wichtig den Leuten die Minderheiten- und Sprechergruppenthemen sind, ob es nun auf dem Weg zur Hallig, im Bus zur Dänischen Zentralbibliothek oder beim Warten im Foyer der Jugendherberge war, immer wieder wurden Fragen zu den anderen Gruppen ausgetauscht und immer hat man sich gefreut, mehr über die eigene Gruppe zu erzählen.

De Lir wiar rocht wunerbaar. Ik haa waaraftig fuul liirt fan ali en di Önerhualings me di üđer Diilnemers haa mi Iinsichten ön sa fuul nii Perspektiivin dön, wat ik nü ön min Aarber iinbech ken.

- Kevin Behrens, Mitorganisator

Auch nach den Tagesprogrammen haben die Teilnehmenden noch lange (teils sehr lange) zusammengesessen und sich darüber ausgetauscht, Gemeinsamkeiten festgestellt, ob es das Aufwachsen in konservativen Regionen ist, erlebte Vorurteile und Traumata, unterschiedliche Identitätsbildungen oder Zukunftswünsche waren, die Gespräche nahmen keinen Abriss und es haben sich wie schon beim letzten Austausch Freundschaften gebildet und viele Kontakte für zukünftige Minderheiten- und regionalsprachliche Politik wurden geknüpft, à la „Ich kenne da jemanden, der …“ oder „Lass uns dazu nochmal kurzschließen!“. Es war deutlich, wie unterschiedlich zum einen die Teilnehmenden waren, sie kamen aus unterschiedlichen Regionen aus unterschiedlichen Gruppen, und doch fast alle vergleichbare Biographien, Probleme, Identitätsbildungen und Wünsche haben, wenn es darum geht, als eine Minoritätsgruppe in einer Mehrheitsgesellschaft zu leben. Das häufigste Feedback war: „Schade, dass es schon vorbei ist.“

Fazit der Organisatoren

Das Vernetzungstreffen „Vielfalt zwischen den Meeren“ war ein großer Erfolg. Es bot den Teilnehmenden nicht nur die Möglichkeit, tief in die Kultur und Sprache der verschiedenen Minderheiten einzutauchen, sondern auch die Chance, sich über politische Partizipation und Self-Empowerment auszutauschen und die Gruppen und deren Angehörigen besser und enger kennenzulernen. Die intensiven Tage in Flensburg haben gezeigt, wie eng die Verbindung zwischen Region und Identität ist und wie wichtig es ist, diese Vielfalt zu bewahren und zu fördern. Wir hoffen, das sich aus diesem Vernetzungstreffen weitere Impulse geben, damit auch zwischen den Gruppen ein gewisser Aktivismus entsteht, für die eigenen Belange einzustehen, denn gerade die jungen Leute in den Gruppen sind wichtig. Sie tragen die Sprachen, die Kulturen und das Selbstverständnis weiter. Wir haben viel zu oft von den Teilnehmenden gehört, wie innerhalb der Gruppen gerade die Altersstufen zerstritten sind, wo die älteren Angehörigen den jüngeren die Minderheitenzugehörigkeit oder deren Selbstverständnis absprechen, weil deren Art und Weise als Minderheiten- oder Sprechergruppenangehörige*r zu leben anders ist. Wir sehen die Entmutigung der jungen Leute nicht als geeignetes Mittel, um eine autochthone Gruppe am Leben zu halten. Darunter leiden die jungen Leute und umso wichtiger ist es, sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Resilienz zu bestärken, sich innerhalb der Mehrheitsgesellschaft aber auch innerhalb der Minoritätsgruppe zu behaupten.

Us het dat minnerhaidsdräepen häil gaud gefaalen! Biisünners däi buent óóvend funnent wii läip interessant. Wii bünt 'n büelt oover däi anner minnerhaiden gewoer worden. Dat skaulsüsteem fan däi daansk minnerhaid was seeker föör âal däilneemers inspiräärend. Us het dat dräepen d'r tau andreeven, us ook in d' taukumst föör 'n ferbeetern fan däi situwóósje fan däi fräisk minnerhaid in Oostfräisland in t' setten, dat Oostfräisen ennerwenner, net soo as däi Daansken fandóóeğ, skaulen biisöyken köönent, in däi höör tóól in d' middelpünt staajt.
- Oen un Tîid

Gerade die informellen Gespräche zwischendurch haben gezeigt, wie wichtig bereits der letzte Austausch war und wie wichtig auch dieser wieder ist, damit die Leute sich nicht vergessen oder einsam fühlen in einer Welt, die sich hauptsächlich um die Mehrheitsgesellschaft dreht, oder wenn die eigene Gruppe selbst sehr divers und teils zerstritten ist. Einige der Teilnehmenden wohnen nicht mehr im ursprünglichen Siedlungsgebiet, ob wegen Studium, Arbeit oder Familie, und haben Angst, ihre Minderheitenidentität nicht mehr genügend aufrecht zu erhalten, wenn sie nicht mehr in diesem Umfeld leben. Gerade unsere Austausche, wurde zurückgemeldet, waren wie ein Booster, sich wieder mehr mit sich selbst zu beschäftigen, sich auf die eigene Identität und Herkunft zurückzubesinnen und in der „innerdeutschen Diaspora“ das eigene Minderheitenleben fortzuleben.

Auch wir vom Minderheitensekretariat und Niederdeutschsekretariat haben sehr viel vom Austausch mitnehmen können für unsere Arbeit, vor allem was die Wichtigkeit der Jugendarbeit betrifft und auch, um sich thematisch auszurichten, was jungen Menschen besonders wichtig ist, was ihre heutigen Probleme sind, was ihre Wünsche sind, vielleicht auch welchen Problemen sie sogar innerhalb der Gruppen gegenüber stehen und welche Zukunft sie sich selbst für die eigene Gruppe und eigene Identität wünschen. Wir wollen uns bei allen Teilnehmenden von Herzen bedanken, dass sie dabei waren, wie viel sie zum Austausch beigetragen haben und dass sie sich getraut haben, so viel von sich preiszugeben und auch so wunderschöne Einblicke in ihre Gruppen gewährt haben. Wir wissen jetzt schon, der nächste Austausch wird mindestens genau so toll und wir freuen uns schon!

De Uttuusch in Flensborg hett mi bannig goot gefallen! Dat Programm was heel intressant un dat was en mooi Beleevnis, dor to ween, woneem de Minschen ut twee Minnerheiten ok wahnen doot. De Stadtföhren bi mooi Weer dör Flensborg na de Institutschonen vun de däänsche Minnerheit was heel intressant. So hett een ok en goden Indruck vun de Stadt sülvst kregen. De Utfloog na Noordfreesland hett mi up’t best gefallen. De Utstellen in’t Nordfriisk Instituut harr ik al lang besöken wullt. De Wannern na de Hamborger Hallig hen was ok en grootoorig Beleevnis. De Sünn hett schenen, de Wind hett weiht un witte Wulken sünd an’n Heven längs trocken. So hett een up den Padd na de Hallig hen veel vun de noordfreesche Landschop to sehn kregen un gode Gespräken mit de annern Deelnehmers hatt. De Uttuusch hett mi ok de Mööglichkeit geven, endlich mal weer veel Platt to küern – un dat nich blots mit Lüüd ut Düütschland, sünnern ok ut Brasilien! Dat was eenfach mooi, veel leve Minschen vun’n verleden Uttuusch weertosehn un ne’e Lüüd kennentolehren!

- Jonas Honekamp

In den Nachrichten

Auch in den Nachrichten wurde über das Vernetzungstreffen berichtet. Dazu wurden ein paar O-Töne mit einigen Teilnehmenden aufgenommen, wie ihnen der Austausch gefallen hat, was sie am liebsten mochten, was sie dazu gelernt haben und was sie für sich selbst mitnehmen. Dabei kamen alle vertretenen Sprachen vor, Niederdeutsch in seinen Facetten – vom mecklenburgischen über ostfriesisches bis westfälisches Platt sowie Pomerano aus Brasilien, nordfriesische Festlands- und Inseldialekte, Obersorbisch und Dänisch.

Beitrag bei NDR Welle Nord: Aufbereitet von Lina Martschin in der Sendung „Von Binnenland und Waterkant“

Beitrag bei NDR 90,3: Jan Wulf im Interview mit Christiane Ehlers in der Sendung „Wi snackt Platt“ (ab Minute 3:58)

Beitrag auf RBB Serbski in niedersorbischer Sprache: Beitrag von Diana Schuster mit Kun Bruning (auch Teilnehmer des Austausches) in der Sendung Bubak vom 15.08.2024 (ab Minute 11:20)

 

De Uttuusk “Tüsken de Seen” was nich blot en moje Utflüggt na Flensbörg hen, waar al veer van de Minnerheidenspraken to finnen sünd. Wi hebben vööl lehrt över de Situation van de Spraken, waar de proot worden, man ok, mit welke Problem se to doon hebben. Up düsse Aard kunnen wi uns uttuusken un uns för uns egen Spraak inspireren laten van dat, wat bi de anner beter löppt. Mien Highlghts van ’t Programm weren de Utflüggt up de Hambörger Hallig, dat Programm van de Deenske Minnerheid över Identität – dat weren echt Fragen, de een sük elke paar Jahr stellen sull – un natürlik de Poetry Slam-Workshop, daar sünd heel starke Texten bi entstahn. Man ok de Spraak-Nerds as ik sünd nich to kört komen, umdat wi vööl in un över uns Spraken proot hebben. Ik höög mi in elke Fall up token Jahr, wenn wi weer binanner komen.

- Lucia-Philtje Gerst