Bericht des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
KIEL. „Wi snackt Platt“ steht auf dem Schild, mit dem jetzt alle 42 Modellschulen-Niederdeutsch für sich werben können. Bildungsministerin Karin Prien überreichte Jan Niemann, Schulleiter der Liliencron Lägerdorf (Kreis Steinburg), stellvertretend für alle Modellschulen heute (30. Oktober) das Schild. „Es ist ein Dankeschön und eine Auszeichnung für alle die Schulen und Lehrkräfte, die sich seit dem Schuljahr 2014/15 für das Niederdeutsche engagieren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur gelebten Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt in Schleswig-Holstein“, sagte sie in Kiel. In Schleswig-Holstein erhalten mittlerweile 3.000 Schülerinnen und Schülern Unterricht in Niederdeutsch – an 33 Modell-Grundschulen und 9 Schulen der Sekundarstufe I. Daneben gibt es Modellschulen für Dänisch und für Friesisch. Ministerin Prien: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, an den schleswig-holsteinischen Schulen die Regional- und Minderheitensprachen zu pflegen. Unsere Schülerinnen und Schülern sollen diese Sprachen erlernen und erleben können. Sie sind damit Botschafterinnen und Botschafter eines Kulturraumes, der für uns von besonderer Bedeutung ist.“
Der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen dankte den beteiligten Modellschulen Niederdeutsch und den Lehrkräften für ihr großes Engagement: „Das frühe Heranführen von Kindern an die Regionalsprache Niederdeutsch eröffnet den Kindern einen sprachlichen Mehrwert und legt eine wichtige Grundlage für das Verstehen und das Verständnis für Plattdeutsch. Sie leisten damit einen großen Beitrag für unsere sprachliche Vielfalt in Schleswig-Holstein. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn wir die Zahl der Modellschulen Niederdeutsch weiter ausbauen können.“
Unterstützt wird die Arbeit der Modellschulen vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Es stellt vielfältige Fortbildungsangebote, Beratung und Materialien für den Niederdeutschunterricht zur Verfügung. Die Fortbildungsangebote reichen von Nachmittagsveranstaltungen über umfangreiche Zertifikatskurse bis hin zu Online-Fortbildungen. „Wir erarbeiten praxisnahe Lehr- und Lernmaterialien, die wir auf dem neuen IQSH-Fachportal Niederdeutsch einstellen. Zu den beiden Paul und Emma Büchern für die Grundschulen gibt es umfangreiches Zusatzmaterial, das auf einer eigenen Homepage eingestellt und den Schulen kostenlos zur Verfügung steht. Aktuell unterstützen wir die Erstellung von Lernkärtchen zu dem Lehrwerk ‚Paul un Emma snackt plattdüütsch‘. Damit können Schülerinnen und Schüler wie im modernen Fremdsprachenunterricht spielerisch Vokabeln im Plattdeutschunterricht lernen“, sagte Karen Nehlsen, IQSH-Landesfachberaterin Niederdeutsch und Koordinatorin für Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein.
Text: Beate Hinse, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Bild: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Bericht der Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen
Ministerin Karin Prien tekent Modellscholen ut
Dat weer en lütten feinen Termin an’n 30. Oktober 2020. Egentlich schullen op den IQSH-Landsfackdag Nedderdüütsch in de School all 42 Modellscholen in’t Land ehr Schild „Wi snackt Platt“ in de Hand kriegen. Vun de Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen schullen all düsse Scholen dorto noch je fief Schoolböker „Paul un Emma un ehr Frünnen“ as Geschenk kriegen. Man de aktuelle Corona-Laag hett dat nich tolaten. So kunn de Landsfackberaderin Karen Nehlsen blots een School för all inladen. Jan Niemann, Schoolleider vun de Liliencron-School in Lägerdörp, weer na Kiel kamen.
Karin Prien freu sik, dat Platt in de Scholen in Sleswig-Holsteen nu al siet söss Johr mit middewiel 3000 Schölerinnen un Schölers so goot in de Gang is. Se bedank sik bi all Scholen för dat grote Engagement för de Spraak – un se geev ehr Woort, dat de Politik in’t Land wiederhen Stütt geven warrt. Un ehr Dank güng an de Plattdüütsch Stiftung, besünners ok an den Stifter Wilhelm Nehlsen, de bi den Termin dorbi ween kunn. Ok Johannes Callsen see, wo wichtig dat fröhe Sprakenlehren doch för Kinner weer, de Plattünnerricht in de Scholen weer en ganz groten Busteen dorför. Mit Hart un Hand, so sien Wöör, güng man in de Modellscholen un ok in anner Scholen mit de Spraak üm, en groten Mehrweert för Platt. Dat schull geern noch mehr Modellscholen geven, so Callsen.
Volker Holm snack för den Stiftungsraat un wies dor op hen, wo dicht bienanner de Anfang vun de Stiftungsarbeit mit den Anfang vun de Modellscholen leeg. Un denn füng ok de Erfolgsgeschicht vun de Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen an. De Stiftung, de an eerste Steed Stütt för Kinner un junge Lüüd geven deit, kunn al 2014 de niegen Modellscholen mit Bökerkisten utstafferen – un siet denn sünd bi de Geschäftssteed bi den Sleswig-Holsteenschen Heimatbund al vele Kisten för Scholen, man ok för Kinnergoorns torechtmaakt worrn.
Un för düssen Dag spendeer de Stiftung noch mal fief Schoolböker för Jan Niemann, de ehr persönlich in de Hand kreeg – all annern Scholen kriegt nu en Paket mit de Böker tostüert. Ok dat Schild för de Schoolwand „Wi snackt Platt“ geiht an all Modellscholen mit de Post, Jan Niemann kunn dat ut de Hannen vun Ministerin Prien glieks mitnehmen. He bedank sik in’n Naam vun all Modellscholen, man ok in’n Naam vun all Ehrenamtlers un Öllern, de stütten un hölpen doot. Un he harr en Rükelbusch för de Ministerin dorbi, mang de bunten Blööm seten lütte Wulken mit QR-Codes op. Un en poor vun düsse Wulken leet he denn opdükern: en lütten Utsnitt vun „Radio Lütt“, en poor Akkorden op sien Gitarr, de in’n Ünnerricht ümmer dorbi is, Radels un Wöörsöken op’t Tablet. He wies hen op de Lernnettsiet vun dat IQSH, wo ganz veel Materialien to „Paul un Emma“ anbaden warrt. Fru Prien weer heel andaan vun den kreativen Ümgang mit digitale Medien in de Liliencron-School in Lägerdörp.
Karen Nehlsen weer düchtig tofreden, dat de Modellscholen doch op düsse Oort ehren Dank kriegen kunnen. De Stiftungsgrünner Wilhelm Nehlsen freu sik vun Harten, dat sien Idee un sien Wark in Sleswig-Holsteen so goot ankümmt.
Text: Marianne Ehlers, Geschäftsföhrerin Plattdüütsch Stiftung
Bild: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur