Mit dem gemeinsamen Antrag „Ein Mehrsprachigkeitskonzept für Brandenburg auf den Weg bringen und die Stärkung der angestammten Regional- und Minderheitensprachen Brandenburgs fortsetzen“ (Drucksache 7/3204) der Fraktionen von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE konnte die Grundlage für den Ausbau der Mehrsprachigkeit im Land gelegt werden. Der Landtag hat den Antrag am 25. März angenommen.
Die Landesregierung wird in dem Antrag aufgefordert, im Jahr 2021 mit wissenschaftlicher Unterstützung die Eckpunkte für ein Mehrsprachigkeitskonzept zu erarbeiten. Dabei werden Schwerpunkte für die Regionalsprache Niederdeutsch und die Minderheitensprachen Niedersorbisch und Romanes formuliert, die zur angestammten Sprachenvielfalt und zum kulturell-historischen Erbe des Landes zählen. In den vergangenen Jahren konnten Schutz und Stärkung der Regional- und Minderheitensprachen im Land Brandenburg deutlich ausgebaut werden. Ebenso werden die Nachbarsprache Polnisch sowie die Herkunftssprachen von Menschen mit Migrationshintergrund herausgestellt.
Hinsichtlich des Niederdeutschen soll das Mehrsprachigkeitskonzept Maßnahmen zur Förderung der Regionalsprache in Kindertageseinrichtungen und Schulen beinhalten – verbunden mit dem Ziel, schulische Angebote in Regionen mit entsprechender Nachfrage zu unterbreiten. In diesem Zusammenhang sollen auch Ansätze länderübergreifender Kooperationsmöglichkeiten diskutiert und aufgenommen werden. Ab dem Jahr 2022 soll mit der Umsetzung des erarbeiteten Mehrprachigkeitskonzepts begonnen werden.
Weiter wird die Landesregierung aufgefordert, ein Gesetz zum Schutz der niederdeutschen Sprache im Land Brandenburg zu prüfen sowie zu prüfen, ob über die Erklärung der Bundesrepublik Deutschland bei der Ratifizierung der Europäischen Sprachencharta hinaus im Land Brandenburg weitere Chartabestimmungen bereits erfüllt werden und daher bei der Bundesregierung eine zusätzliche Erklärung zur Erweiterung der Vertragsbindung beantragt werden kann.
Die Fraktion DIE LINKE hat noch einen weiteren Antrag in den Landtag eingebracht „Nedderdüütsch – dat is een grooten Schatz, woför dat Land Rohmenbedingungen henkriegen mütt. Platt sall ok in de Tokunft to Brannenborg gehörn!“ (Drucksache 7/3185), der im April behandelt wird. In dem Antrag geht es um die Schaffung von Rahmenbedingen zum Schutz und Erhalt des Niederdeutschen in den Bereichen Bildung, Pflege, Kultur und Wissenschaft, Medien sowie in den Landes- und Kommunalverwaltungen.