Der Bunnsraat för Nedderdüütsch begrüßt, dass die schleswig-holsteinische Landesregierung den Handlungsplan Sprachenpolitik auch in der 20. Legislaturperiode fortgeschrieben hat. Im Handlungsplan sind alle Maßnahmen, die das Land zum Schutz seiner Regional- und Minderheitensprachen – das sind Niederdeutsch, Dänisch, Friesisch und Romanes – in der laufenden Legislaturperiode unternimmt, aufgeführt. Mit dem thematischen Schwerpunkt „Identität – Mehrwert“ richtet der Handlungsplan in seiner dritten Auflage den Fokus stärker auf die Eigenwirksamkeit der nationalen Minderheiten sowie der Sprechergruppe Niederdeutsch.
Die Organisationen der Minderheiten und Volksgruppen, der Regionalsprache Niederdeutsch sowie die Universitäten wurden in den Prozess zur Entwicklung des nunmehr dritten Handlungsplans mit einbezogen und konnten aktuelle Bedarfe für die jeweiligen Sprachen sowie Impulse für konkrete Maßnahmen zu ihrer Förderung in die Diskussion einbringen.
Zentrale Punkte der Sprachenpolitik für die Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein sind:
- Maßnahmen zur Förderung der digitalen Medienpräsenz der Sprechergruppen, die die die Verbesserung der Webauftritte ihrer Organisationen und Institutionen sowie von verstärkten Aktivitäten auf Social Media einschließt,
- die Gründung und der Aufbau des Nordfriisk liirskap, der neuen Institution für die Entwicklung und Herstellung von Lehr- und Lernmaterial als Grundlage für den Friesischunterricht an den Schulen,
- der fortschreitende Ausbau der Modellschulen für Friesisch, Dänisch und Niederdeutsch, auch im Jahr des 10-jährigen Jubiläums des Modellschulprojekts,
- Maßnahmen zur Stärkung der geschützten Chartasprachen in der Landesverwaltung wie die Anerkennung von Sprachkursen in Dänisch, Friesisch und Niederdeutsch als Fortbildungen und die Berücksichtigung dieser Sprachen in den Stellenausschreibungen des Landes als wünschenswert und
- die Anstrengungen, ein niederdeutsches Hörfunkangebot in Schleswig-Holstein zu ermöglichen.