Vom 21. bis zum 23. September trafen sich die Sprachenexperten der vier autochthonen nationalen Minderheiten in Deutschland und der Sprechergruppe des Niederdeutschen auf Einladung der obersorbischen Minderheit im Haus der Sorben in Bautzen zur Jahrestagung von EBLUL Deutschland e. V., dem European Bureau of Lesser Used Languages.
Im Mittelpunkt des Treffens stand der Austausch über aktuelle Sprachprojekte in den einzelnen Minderheiten und in der niederdeutschen Sprechergruppe. Großen Raum nahm die Diskussion über mögliche Konzepte digitaler Projekte unter den Bedingungen der Corona-Pandemie ein. Karl-Peter Schramm, Präsident von EBLUL Deutschland e. V., betonte zusammenfassend, dass digitale Projekte kein vollständiger Ersatz für tatsächliche Veranstaltungen, Treffen u. a. sein können. Die beiden BfN-Vertreter*innen Dr. Saskia Luther und Dr. Heinrich Siemens sehen nach der Tagung weiterhin viele gemeinsame Ansatzpunkte in der sprachpolitischen Arbeit für die Chartasprachen Niederdeutsch, Dänisch, Romanes, Nieder- und Obersorbisch sowie Nord- und Saterfriesisch. So wird beispielsweise aktuell gemeinsam weiter an der Wanderausstellung “Was heißt hier Minderheit?“, in der auch die niederdeutsche Sprechergruppe vorgestellt wird, gearbeitet. Die Wanderausstellung wird 2021 eröffnet und soll dann alle Bundesländer bereisen. Während einer Abendveranstaltung stellten die Sprachexperten ihre Minderheitensprache bzw. Regionalsprache der interessierten Öffentlichkeit vor.
Foto: Dr. Jana Schulz