Mit dem Ende des Plattdüütskmaants zieht die Ostfriesischen Landschaft ein durchweg positives Resümee. „Wir sind sehr zufrieden. Der Plattdüütskmaant hat mit zahlreichen Aktionen erfreulicherweise wieder sehr viel Aufmerksamkeit auf das Thema Plattdeutsch gelenkt“, erklärte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg. Viele Menschen hätten sich an dem Aktionsmonat beteiligt – allen voran die Plattdeutschbeauftragten der Kommunen.
Sie stellten eine ganze Reihe an Veranstaltungen auf die Beine wie beispielsweise ein Konzert mit den Deichgranaten im Familienzentrum Bunde, Plattdeutschkurse in Wittmund oder eine literarische Lesung in Norden. Zusätzlich warben die Plattdeutschbeauftragten bei vielen Veranstaltungen, Festen und Wochenmärkten mit Infoständen für das Plattdeutsche. „Wir konnten vermitteln, welch hohen Stellenwert die plattdeutsche Sprache hat und auch viele für diese Sprache begeistern“, sagte Helmut Janssen, Plattdeutschbeauftragter für den Landkreis Wittmund. Viele Menschen seien dankbar für die vermittelten Informationen rund um die plattdeutsche Sprache gewesen.
„Uns waren außerdem die Aktionen in den Kitas und Schulen besonders wichtig, damit Plattdeutsch für Kinder Teil ihrer Lebenswirklichkeit wird“, betonte Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros der Ostfriesischen Landschaft. Denn häufig werde mit Kindern nur Hochdeutsch gesprochen, auch wenn die Eltern Platt sprechen können. „Dabei sind die Vorteile für zweisprachig aufgewachsenen Kinder bestens erforscht und belegt“, erläuterte Kammler. „Abgesehen davon kann eine Sprache nur überleben, wenn sie auch an die nächsten Generationen weitergegeben wird“, ergänzte sie.
So organisierte das Plattdüütskbüro Sprachbegegnungen für Kinder. Fünf Kindergärten und Kindertagesstätten besuchte die Kinderbuchautorin Andrea Reitmeier auf einer Lesereise und der plattdeutsche Bauchredner Uwe Maas trat in Grundschulen auf. Zusätzlich erhielt die Förderschule am Moortief in Norden eine vom Musikpädagogen Remmer Kruse komponierte Schulhymne auf Platt- und Hochdeutsch.
Weiterhin hat das Plattdüütskbüro den Aktionsmonat genutzt, um eine Umfrage zur plattdeutschen Sprach- und Verstehenskompetenz in Ostfriesland durchzuführen. Die Auswertung werde laut Kammler allerdings noch eine Weile dauern. Schließlich lägen nun deutlich über 2.000 ausgefüllte Fragebögen vor. „Uns fehlte bislang die Zeit, um den Riesenstapel durchzuzählen und es kommen auch immer noch Rückläufer bei uns an“, sagte Kammler. Nötig seien die Daten, um gezielte Maßnahmen zur Förderung des Plattdeutschen anstoßen zu können. Die letzte Erhebung des Plattdüütskbüros stammt aus dem Jahr 2007.
Foto und Text: Ostfriesische Landschaft