In der Online-Werkstatt „Plattdüütsche Optrecken“ am 7. September tauschten sich junge Plattsprecherinnen und -sprecher über zweisprachige Erziehung mit Plattdeutsch und Hochdeutsch aus. Grundlage für die Diskussionen war die Informationsbroschüre Plattdüütsch in de Familie – Tipps för junge Öllern, herausgegeben vom Niederdeutschsekretariat und dem Bunnsraat för Nedderdüütsch.
„Wir haben eine Verantwortung für die Sprache und müssen selber mit unseren Kindern Platt sprechen.“
Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros von der Ostfriesischen Landschaft berichtete über die allgemeine Situation von Plattdeutsch in Ostfriesland, über Plattdeutsch als Familiensprache sowie über die Einstellungen der Menschen gegenüber der Sprache. Eine Umfrage des Plattdüütskbüros zeigt, dass die Sympathie gegenüber Plattdeutsch hoch ist – in der Umsetzung und im Gebrauch der Sprache spiegelt sich dies jedoch oft nicht wider. Deshalb leistet sie zusammen mit ihrem Team sowie den Plattdeutschbeauftragten und Vereinen viel Aufklärungsarbeit. Sie sprechen mit den Menschen und versuchen Vorurteile gegenüber einer zweisprachigen Erziehung zu entkräften. Im Bereich Schule hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich Plattdeutsch viel getan, doch auch hier sei noch viel Überzeugungsarbeit notwendig, so Kammler. Sie berichtete außerdem von einem Netzwerk für Zweisprachigkeit in Kindergärten, in dem das Plattdüütskbüro regelmäßig Fortbildungen gibt.
Die jungen Erwachsenen tauschten sich über Vorurteile gegenüber Plattdeutsch aus, die immer noch existieren, und häufig ein Grund sind, warum mit den eigenen Kindern nicht Plattdeutsch gesprochen wird. Eine Hilfestellung, die Vorurteile aus dem Weg zu räumen leistet die Informationsbroschüre Plattdüütsch in de Familie. Gemeinsam überlegten die Teilnehmenden, wie noch mehr junge Familien für das Thema sensibilisiert werden könnten, u. a. indem Informationsmaterialien wie die Broschüre über Geburtskliniken oder Kommunen an junge und werdende Eltern verteilt werden können.
Im Rahmen des Erfahrungsaustausches wurde auch über das fehlende plattdeutsche Umfeld gesprochen. Die Teilnehmer:innen der Online-Werkstatt waren sich einig, dass eine Community für junge Eltern fehle. Es wurden Ideen gesammelt, wie plattdeutsche Familien gefunden und (online) vernetzt werden könnten.
Umfrage zur Informationsbroschüre „Plattdüütsch in de Familie“
Wir hoffen, dass wir jungen Eltern mit der Broschüre einen Anstoß geben können, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Damit wir unsere Angebote in Zukunft noch besser gestalten können, würden wir uns über eine Rückmeldung zu der Broschüre freuen: zur Umfrage