In der uckermärkischen Stadt Prenzlau ist am 18. Juni ein Städtebündnis für die Regionalsprache Niederdeutsch geschmiedet worden. Die Bürgermeister von Wittstock Jörg Gehrmann, der Reuterstadt Stavenhagen Stefan Guzu und der Gastgeber Hendrik Sommer, Bürgermeister von Prenzlau, unterschreiben den Freundschaftsvertrag „ Wi trun uns dat“. Sie erklären, alles für die Pflege und den aktiven Erhalt des Niederdeutschen in ihren Kommunen zu tun. Im Einzelnen sollen Schulpartnerschaften und gemeinsame Tourismusprojekte entstehen. Auf der Basis der Wittstocker Erklärung wird Niederdeutsch außerdem als aktiver Bestandteil der Pflege- und Betreuungskonzepte sozialer Einrichtungen in allen drei Städten anerkannt. Die Entwicklung der gemeinsamen Vorhaben wird durch Prenzlau, Wittstock und Stavenhagen mit jeweils 500 Euro jährlich gefördert. Damit setzen die drei Städte die Verpflichtung aus der Europäischen Charta für Regional- oder Minderheitensprachen um, die die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg unterzeichnet haben.
Zum Weiterlesen: Pressemitteilung der Stadt Prenzlau
Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und der brandenburgische Landesverein für Niederdeutsch arbeiten seit dem letzten Jahr zusammen, um Plattdeutsch als kulturelles Erbe des Nordens eine Zukunft zu geben.
Der Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg setzt sich seit 2014 dafür ein, die einzige Regionalsprache des Landes zu erhalten. In Prenzlau konnte an mehreren Grundschulen ein regelmäßiger Unterricht up Platt etabliert werden, in der Freizeit lernen Kinder in Putlitz und Sewekow plattdeutsch bei Mitgliedern des Vereins. 2017 brachte der Verein das Sprachset für medizinische und Pflegeberufe heraus: „Platt helpt“. 2020 erschien die erste Brandenburger Plattfibel für Grundschulkinder und ein Arbeitsheft liegt vor. Seit 2021 entstehen Plattdüütsch Ecken, für die der Verein niederdeutsche Projekte in Bibliotheken entwickelte.
Text + Bilder: Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg