Die Bedeutung von Muttersprache nimmt insbesondere bei Menschen, die an Demenz erkrankt sind, aber auch bei älteren kranken und pflegebedürftigen Personen zu. Die Berücksichtigung der Sprache der Kindheit kann helfen, Ängste zu mindern, Trauer zu bewältigen und Trost zu finden. Auch wenn Erinnerungen verloren gehen, bleibt die Muttersprache erhalten und kann ein Schlüssel sein um Erinnerungen zu aktivieren.
Heinrich Siefer, Sprecher des BfN, erklärt im Gespräch mit NDR 1 Welle Nord, welche Funktion die Berücksichtigung der Muttersprache bei der Arbeit mit Menschen haben kann, die an Demenz erkrankt sind. Bildlich gesprochen führt Siefer führt aus, funktioniert das menschliche Gehirn wie eine Bibliothek, in der viele Bücher stehen. In der Demenz gehen diese Bücher nach und nach verloren. Das Buch, das bis zum Schluss übrig bleibt, ist die Muttersprache.
Der Bundesraat för Nedderdüütsch wird bei seiner Arbeit im Jahr 2019 einen Schwerpunkt auf das Thema Plattdeutsch in der Pflege setzen. Für den 3. Mai ist die Ausrichtung eines Symposiums in Wittstock geplant. Der aktuelle Forschungsstand sowie Beispiele aus der Praxis sollen Gegenstand des Symposiums sein. Im Anschluss wird der BfN eine neue Broschüre zu Plattdeutsch in der Pflege heraugeben.
Das Interview mit Heinrich Siefer können Sie hier anhören: „Plattdeutsch hilft Menschen mit Demenz“. (Quelle: NDR 1 Welle Nord)