Um die Berücksichtigung von Plattdeutsch im Pflegebereich zu stärken, hat das Länderzentrum für Niederdeutsch (LzN) in Kooperation mit dem Bundesraat för Nedderdüütsch einen Kriterienkatalog entwickelt, mit dem Altenpflegeeinrichtungen sich für die Auszeichnung „PlattHart“ bewerben können. Das Zertifikat wurde nun in Schleswig-Holstein offiziell an Sozialminister Garg übergeben.
Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein
Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein, die den Gebrauch des Niederdeutschen in ihr Leitbild aufnehmen, können von nun an das Zertifikat „PlattHart“ (Plattherz) erhalten. Einrichtungen (z.B. der Altenpflege, Tagespflege, oder ambulante Pflegedienste und Hospize), die mit dem Zertifikat ausgezeichnet werden, müssen einen Teil der Seelsorge, Betreuung und Pflege auf Niederdeutsch erbringen. Darüber hinaus sollte mindestens eine hauptamtliche Kraft mit Plattdeutsch-Kenntnissen beschäftigt werden. „Wir wissen aus der Praxis, wir erreichen die Menschen auf Platt besser“, so die Geschäftsführerin des Länderzentrums für Niederdeutsch, Christianne Nölting. Das Länderzentrum hat neben dem Zertifikat, unter Einbeziehung des Bundesrats für Niederdeutsch, auch die Broschüre „Plattdeutsch – Sprache des Herzens“ herausgegeben. Diese informiert über die Bedeutung und die Möglichkeiten, das Niederdeutsche in der Pflege zu leben. Darüber hinaus bietet das Länderzentrum für Niederdeutsch Online-Schulungen von Pflege- und Betreuungskräften an.
„Die Arbeit des Länderzentrums für Niederdeutsch bringt uns ein gutes Stück näher zu den Menschen“, so Sozialminister Heiner Garg bei der Übergabe des Zertifikats. „Einrichtungen, die das Zertifikat „PlattHart“ von nun an tragen, zeigen Besucherinnen und Besuchern sowie Interessierten: hier wird Niederdeutsch gesprochen und das ist für viele Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner und auch für Demenzkranke mit Niederdeutsch als Muttersprache von großem Wert.“, betont Garg.
Der Niederdeutschbeauftragte Johannes Callsen betonte, „mit dem Zertifikat einerseits und den Fortbildungsangeboten des Länderzentrums für Niederdeutsch andererseits, kommen wir unserem Leitbild für die Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein für das Niederdeutsche ein gutes Stück voran, denn für uns stehen Präsenz und Wertschätzung unserer Heimatsprachen in der Öffentlichkeit und der Wunsch nach Angeboten für alle Generationen im Mittelpunkt.
Quelle und Bild: Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein