Der Bunnsraat för Nedderdüütsch (BfN) ist ein zentrales Gremium zur Förderung und Vertretung der Interessen der niederdeutschen Sprachgemeinschaft bzw. Sprechergruppe in Deutschland. Unterstützt wird der BfN durch das Niederdeutschsekretariat, das als Schnittstelle zwischen den verschiedenen regionalen Akteuren und der politischen Ebene fungiert. Das Gremium setzt sich für die Anerkennung und den Schutz des Niederdeutschen als Regionalsprache gemäß der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen ein. Diese Charta verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, darunter die acht Bundesländer Plattdeutschlands, dazu, die sprachlichen Traditionen der jeweiligen Regionen zu bewahren und zu fördern.
Der BfN vertritt die Interessen der Niederdeutschsprecher in den Ländern Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Darüber hinaus ist auch die Sprechergruppe der Plautdietsch-Gemeinschaft, deren Wurzeln in den Mennonitensiedlungen Osteuropas liegen und die eine Form des Niederdeutschen sprechen, durch Delegierte im BfN vertreten. Gegründet wurde der BfN im Jahr 2002 als übergreifendes Gremium, das sowohl auf der nationalen als auch auf der europäischen Ebene aktiv ist. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Belange der Niederdeutschsprechenden in den politischen Diskurs einzubringen und die regionale Identität der niederdeutschen Sprachgemeinschaft zu stärken. Die Arbeit des BfN umfasst unter anderem die Förderung des Niederdeutschen im Bildungssystem, in den Medien, in der Verwaltung und in der Pflege.
- Brannenborg
- Bremen
- Hamborg
- Mekelnborg-Vörpommern
- Neddersassen
- Noordrhien-Westfaolen
- Sassen-Anholt
- Sleswig-Holsteen
Übersicht über die Ländervertreter:innen im BfN.
In jedem der beteiligten Bundesländer sowie in der Plautdietsch-Gemeinschaft entsenden zwei Delegierte ihre Vertreter:innen in den BfN. Diese Delegierten arbeiten eng mit den jeweiligen regionalen Organisationen wie den Heimatverbänden zusammen, um die Sprachpolitik in den einzelnen Ländern zu koordinieren und den Austausch über regionale und nationale Grenzen hinweg zu fördern. Auch die niederländische Organisation SONT (Streektaal Organisaties Nedersaksisch Taalgebied) ist mit einem Gaststatus im BfN vertreten. Diese Dachorganisation repräsentiert die regionalen Sprachgruppen des Niedersächsischen in den Niederlanden, die zum Niederdeutschen dazu gehören. Obwohl SONT lediglich Gaststatus im BfN hat, ist diese Kooperation ein wichtiger Schritt zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit bei der Förderung und dem Erhalt des Niederdeutschen und verwandter Dialekte.
Diese transnationale Perspektive verdeutlicht die Bedeutung des Niederdeutschen nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch im größeren niederländisch-deutschen Sprachraum. Niederdeutsch und Niedersächsisch haben gemeinsame historische Wurzeln und spiegeln kulturelle Verbindungen wider, die auch heute noch bestehen. Der Bunnsraat för Nedderdüütsch spielt eine zentrale Rolle bei der Wahrung der niederdeutschen Sprache und Kultur und arbeitet aktiv daran arbeitet, die Sichtbarkeit und den Gebrauch dieser Sprache zu fördern.
Auch die Jugendarbeit nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Das hat dazu geführt, dass in der aktuellen Legislaturperiode seit 2022 auch drei Jugendvertreter:innen im BfN mit einem Gaststatus vertreten sind. Diese sollen dabei helfen, auch die Perspektive jüngerer Sprecher:innen zwischen 18 und 40 in den Bunnsraat för Nedderdüütsch zu tragen, um die Jugendarbeit zu verbessern und diese Schicht der Sprechergruppe nicht aus den Augen zu verlieren. Denn gerade sie wird die Sprache in die Zukunft tragen, daher muss auf sie ein gewisser Fokus liegen.
Für die Delegationsperiode 2022-2026 wurde Heinrich Siefer als Sprecher für den BfN gewählt.
Kontakt
Seit Juni 2022 hat der BfN drei Jugendvertreter:innen kooptiert, die sich für die Interessen der jungen Erwachsenen einsetzen. Hier stellen sich Thees Becker, Kevin Behrens und Mareike Meents vor. Kontakt: behrens{at}niederdeutschsekretariat.de