Im Gespräch mit Walter Henschen, Delegierter für Bremen im BfN
Was für ein Leser bist du: Liest du Romane, Krimis oder Sachbücher?
Gerne lese ich Gedichte und Romanneuerscheinungen . Ich kann nicht verhehlen, dass mein Krimi-Konsum (auf Hoch oder Englisch) beträchtlich ist.
Welche Bedeutung hat das Lesen plattdeutscher Bücher für dich?
Plattdeutsch-Klassiker wie Groth, Fehrs, Droste, Claudius ... lese ich mit sprachlichem, aber auch historischem Interesse. Neuere plattdeutsche Literatur wie Briese, Prüss, M. Ehlers, Bullerdiek, W.A. Kreye, B. Lemmermann, auch Anthologien, lese ich mit Spaß an den Möglichkeiten des Niederdeutschen, aber auch um mein eigenes Platt zu schulen.
Was unterscheidet für dich das Lesen plattdeutscher Texte von hochdeutschen?
Eigentlich recht wenig, je nachdem, was ins Haus trudelt oder ich online entdecke.
Vielleicht stellt sich beim Lesen plattdeutscher Texte ein wohltuendes Empfinden ein, dass mit meiner Identität zu tun hat, ich fühle mich verwurzelt, am richtigen Ort.
Was macht für dich ein gutes plattdeutsches Buch aus?
Es kokettiert nicht mit dem Hochdeutschen, um für Zeitgenoss*innen lesbarer zu werden.
Es schert sich nicht um das Image des Niederdeutschen, sondern ist Welt- oder Seelenspiegel mit ernster oder frohgemuter Haltung, selbstverständlich.
Ja, auch, dass es genausogut ein hochdeutsches oder englisches oder ... Buch sein könnte.
In welchem Genre wünschst du dir mehr plattdeutsche Bücher?
Da plattdeutsche Krimis bislang zu sehr das Plattklischee bedienen wollen, läge mir an vermehrter Romanliteratur, auch wenn ich weiß, dass Kurzgeschichten (nicht Döntjes) sich bei heutiger Lebensweise eher mal eben lesen, aber von „Vertell doch mal“ haben wir schon reichlich.
Welches plattdeutsche Buch würdest du zum Welttag des Buches jemanden schenken, der bisher kaum plattdeutsche Literatur gelesen hat?
Zwei Optionen:
- ein modernes plattdeutsches Kinderbuch z.B. Torben Kuhlmann „Lindbergh“
oder
- alle vier Lyrikbände von Rainer Prüss auf einmal!